Dekra-Studie zu Installationen - Mehr Sicherheit durch montagefreundliche Rohrleitungssysteme
Vorbeugen ist besser als Heilen – was für die Gesundheit gilt, gilt auch für die Herstellung und Installation von Rohrleitungen. Denn die Ursachen für Schadensfälle sind vielfältig. Diese Ursachen analysiert eine aktuelle Studie des Prüfinstituts Dekra. Viele Schäden lassen sich jedoch vermeiden.
In der nach wie vor aktuellen Wasserschaden-Studie des Dekra Labors für Werkstofftechnik und Schadensanalytik von 2021 untersuchten die Prüfer über 200 Fälle. Ermittelt wurden Schadensursachen bei Heiz-, Kühl-, Trink- und Abwasserleitungen. Mit je 44 und 27 Prozent lagen Verarbeitungsfehler (z.B. falsches Werkzeug, vergessene Pressstellen, zu viel Hanf in Gewindefittings) sowie qualitativ schlechte Produkte ganz unterschiedlicher Hersteller vorne.
Neben wenigen konstruktiven Mängeln fanden die Schadensanalytiker auch Materialfehler als Schadensursache. So zum Beispiel eine zu hohe Messinghärte, eine schlechte Faser-Matrix-Anbindung in faserverstärkten Kunststoffen, Werkstoff-Inhomogenitäten sowie Spritzgussfehler. Sie fanden geplatzte Mehrschichtverbundrohre aufgrund fehlerhafter Produktion oder Kupferrohre, die wegen zu geringer Wandstärke gerissen waren.
Materialgüte erkennen
Woran erkennt man Material von hoher Güte? Ein Zertifikat oder eine DVGW-Kennzeichnung sollte in jedem Fall vorhanden sein, wobei das DVGW- Zertifikat nach wie vor als das Wichtigste gilt. Zusätzlich können TÜV- oder RAL-Zertifikate vorliegen. Dass dies allein kein Garant für ausreichende Qualität ist, ist aber auch ein Ergebnis der Studie. Demnach ist der Blick auf die Details wichtig.
Zum Beispiel ist Molybdän nach Chrom das wichtigste Legierungselement für die Korrosionsbeständigkeit der nichtrostenden Stähle. Doch Molybdän hat eine starke Neigung zur Seigerung (= Entmischung der Schmelze bei der Herstellung). Aus diesem Grund sind die Legierungsgehalte üblicherweise auf maximal 6 Prozent begrenzt; die DIN EN 10088 sieht für austenitische bzw. austenitisch-ferritische Stähle oft noch deutlich weniger vor. Eine weitere Erhöhung des Molybdängehalts würde keine weitere Verbesserung in der Lochkorrosionsbeständigkeit erbringen.
Molybdän verbessert zugleich die Beständigkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion und steigert die Warmfestigkeit. Ebenso wie Chrom erhöht auch Molybdän die 0,2-%-Dehngrenze und die Zugfestigkeit. Gleichzeitig sinkt mit steigendem Molybdängehalt die Bruchdehnung als Maß für die Umformbarkeit des Werkstoffs. Unter den zahlreichen Beispielen für molybdänlegierte nichtrostende Stähle sind die Werkstoffe 1.4404, 1.4571, 1.4462, 1.4529 und 1.4562 zu nennen.
Als Hersteller von Rohrleitungssystemen für z.B. gewerbliche, industrielle oder Wohngebäude nutzen wir aufgrund langjähriger Erfahrung für unser Edelstahlsystem sogenannten austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl (Werkstoffnummer 1.4404/AISI 316L). Unsere NiroSan-Rohre und -Fittings enthalten mindestens 2,3 Prozent Molybdän und sind kohlenstoffreduziert. Niedrige Kohlenstoffgehalte wirken vor allem intergranularer Korrosion nach dem Schweißen in der Produktion entgegen.
Die Fertigung im Blick haben
Die Pressfittings der NiroSan Edelstahl-Systeme sind geeignet für insgesamt vier verschiedene Systemrohre aus unterschiedlichen Werkstoffen. Es gibt vier Serien mit verschiedenen Dichtringen für zahlreiche Anwendungen, z. B. Trinkwasser, Gas, Industrie oder silikonfrei ). Zudem fertigen wir Pressfittings aus bleifreier Siliziumbronze (PURAPRESS, PURAFIT, 3fit-Press) sowie Pressfittings für die C-Stahl-Systeme SANHA®-Therm und dem neuen System Heavy Steel Press (bzw. Gas). Dafür bestehen eigene Fertigungen in Deutschland, Belgien und Polen. Unser Edelstahlrohrwerk in Berlin ist sicherlich ein Highlight, denn wir sind der einzige deutsche Hersteller, dessen Systemrohre aus eigener Fertigung stammen. Auch die Entwicklung und Produktion der PURAPRESS- und PURAFIT- Fittings ist nicht trivial, da der hierfür verwendete Werkstoff Siliziumbronze in Bezug auf dessen Korrosionsbeständigkeit und die zunehmend strikteren Hygienebestimmungen die gleichen Anforderungen erfüllen muss wie früher Rotguss – da geht es wieder um die Qualität, wie sie von der Studie angesprochen wurde.
Anforderungen sind heute hoch
Natürlich hat die Dekra-Studie auch fehlerhafte Planungen und Installationen als Ursache für aufgetretene Wasserschäden ausgemacht. Mit einem Anteil von 44 Prozent lag sie auch deutlich über dem Anteil für schlechte Produktqualitäten, aber dennoch sollte das nicht verwendet werden, um von diesen abzulenken. Die Anforderungen an Planer und Installateure sind heute hoch, vor allem durch enge Zeitfenster und dementsprechend wenig „Luft“, die eigene Arbeit zu prüfen.
Unter solchen Umständen dennoch gute Ergebnisse zu erzielen und zeit- und damit kostensparend zu arbeiten gelingt, wenn flankierend zum guten Material die Arbeitsvorgänge in der Planung und der Verarbeitung erleichtert werden. Auf Neudeutsch heißt das Convenience.
Convenience
Convenience meint eigentlich die Arbeitserleichterung. Der Verarbeiter muss z. B. keine Bedenken zu den Presskonturen haben, denn unsere metallischen Pressysteme verfügen alle über die Funktionalität der Werkzeugkompatibilität (Universalkontur). Das bedeutet: die Fittings sind bis einschließlich 54 mm mit den Originalkonturen SA, V und M verpressbar. Falsches Werkzeug – ein wichtiger Punkt in der Dekra-Studie – ist somit als Schadensursache weitgehend ausgeschlossen. Zudem können Verarbeiter sich auf UVUD (UnVerpresstUnDicht) verlassen (vergessene Pressstellen tropfen bzw. fallen bei der Dichtheitsprüfung auf und nicht erst, nachdem die Wand verputzt ist). Hinzu kommt Push & Stay (P&S), d.h., dass der Fitting nicht vom Rohr herunterrutscht, wenn das Leitungssystem vor dem Verpressen zunächst zusammengesteckt wird, wie es häufig in der Praxis gehandhabt wird. Alle drei für die sichere und bedenkenlose Montage enorm wichtigen Funtionen (Universalkontur, P&S, uvud) werden in dem Begriff „combipress“ zusammengefasst.
Im Bereich Planung übernimmt unser Planungsservice bei Bedarf das komplette Rohrschema für Heizung und Trinkwasser, Solar oder mehr. Folgt der Kunde dem Materialvorschlag, ist der Service komplett kostenfrei. Der Planungsservice kann auch BIM Revit oder Plancal Nova Files erarbeiten, die Produktdaten stehen in entsprechenden Formaten bereit. Da können planende Betriebe oder Ingenieurbüros sehr viel Arbeit sparen.
Hinzu kommen die Baustellenlogistik mit Spezialfahrzeugen für 3 und 6 m-Rohre, die beständig ausgebaut wird, die Regionallager, Baustellencontainer für die sichere und trockene Lagerung , Leihwerkzeug oder Webinare, z.B. zu Trinkwasser, OEM- und Spezialanfertigungen. Einzeln und in Summe führt unser Service zu erheblicher Zeitersparnis für alle Baubeteiligten – Zeit, die für eine sorgfältige Umsetzung und Kontrolle genutzt werden kann.

Der Unterschied macht‘s
Last but not least ist bei uns auch die Spezialisierung auf Rohrleitungssysteme ein großer Vorteil. Da alle gängigen Werkstoffe und Verbindungstechniken (Pressen, Löten, Schweissen, Klemmen, Stecken, Schrauben) angeboten werden, kann fast schon „neutral“ immer die passende Lösung angeboten werden. Gleiches gilt für die Geometrien (ob Bogen, T-Stück, halbe Verschraubung, Flansch, Doppelwandscheiben). Es muss nichts gemischt werden, kein zweites Angebot eingeholt und keine Steig- oder Verteilleitung über Dritte bezogen werden. Das gilt auch für die Abmessungen: von 6 bis 168 mm und von 1/8“ bis 6“ das ganze Spektrum kann SANHA problemlos darstellen.
Aus der Dekra-Studie lässt sich am Ende also eine Binsenweisheit bestätigen: Je besser die Planung, die Qualität des Materials und dessen sichere Verarbeitung sind, umso besser ist das Ergebnis. Wir tragen bereits in der Fertigung dazu bei, mögliche Schadensursachen auszuschließen oder zu minimieren. Doch dazu bedarf es eben auch sehr viel Arbeit, Koordination und Erfahrung.
Sprechen Sie uns gerne an für weitere Informationen unter technik@sanha.com oder rufen Sie uns an unter +49 2054 925170.